Über den Tod, die (Todes-)Angst und über Trost angesichts der Corona-Krise

  • Luise Reddemann
Schlüsselwörter: Vergänglichkeit, Umgang mit Tod, Angst, Verdrängung, Trost, Vertrauen, Verbundenheit, Mitgefühl

Zusammenfassung

Seit Monaten scheint es so, als würden wir durch das Corona­virus vom Tod bedroht, in einer Weise, wie es das seit langem nicht mehr gegeben hat. Und viele scheinen zu meinen, das Wichtigste sei, den Tod „zu bekämpfen“. Eine Auseinandersetzung mit unseren Ängsten und der Notwendigkeit, unsere Sterblich­keit zu akzeptieren, scheint aber nur selten vorzukommen; insbesondere Menschen mit Einfluss, wie z.B. die stets sich zu Wort meldenden Politiker, scheinen wenig Interesse daran zu haben, unser aller Sterblichkeit als Gegebenheit zu akzeptieren. Wir starren auf Zahlen, sind froh, wenn es wenig Erkrankungen gibt, und scheinen kollektiv davon auszugehen, dass das Virus bald beherrschbar sein wird und der Tod sowieso. In diesem Kontext mag es hilfreich sein, ein wenig über „abschiedlich leben“ nachzudenken.

Autor/innen-Biografie

Luise Reddemann

Reddemann, Luise, geb. 1943. Dr. med., Fachärztin für Psychosomatische Medizin, Psychoanalytikerin, Honorarprof. für Psychotraumatologie und medizinische Psy­chologie Universität Klagenfurt. Freie Praxis und Lehrtätigkeit. Zahlreiche Bücher zur Psychotraumatologie. http://www.luise­reddemann.de/home/

Veröffentlicht
2020-11-01