Geld, Sprache und Bewusstsein

  • Karl-Heinz Brodbeck
Schlüsselwörter: Bewusstsein, Ratio, Wirtschaft, Geld

Zusammenfassung

Geld ist eine Bewusstseinsform, eine Denkform – das ist die zentrale These des vorliegenden Textes. Um dies zu erläutern, wird zunächst am Beispiel der menschlichen Sprache gezeigt, inwiefern Denken, Bewusstsein und die menschliche Gesellschaft auf einen gemeinsamen Ursprung verweisen. Die sprachliche Vergesellschaftung – griechisch „Logos“ – wurde durch den zunehmenden Geldverkehr durch eine spezifisch rechnende Denkweise – römisch „Ratio“ – überlagert. Dies führte schrittweise zu einer Weltvorstellung, in der nur noch gemessene Sachverhalte als real anerkannt werden. Durch einen Rückgriff auf neuere Ansätze zur Bewusstseinstheorie und die buddhistische Philosophie wird die Geldverwendung als ein Bewusstseinsphänomen beschrieben, und es werden daraus abgeleitet Krisen der Moderne als Krisen der Identitätsvorstellung aufgedeckt.

Autor/innen-Biografie

Karl-Heinz Brodbeck

Karl-Heinz Brodbeck, Prof. Dr., geb. 1948, Dipl.-Ingenieur, Diplom-Volkswirt, Profes- sor i.R. an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Würzburg, und der Hoch- schule für Politik, München. Forschungsschwerpunkte: Theoretische Ökonomie, Kreati- vitätsforschung, Geldphilosophie und buddhistische Philosophie. Lehrbeauftragter an der Cusanus-Hochschule und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Tibethauses, Frankfurt. Autor von 26 Büchern zu verschiedenen Themen und von über 280 Aufsätzen in teils referierten Zeitschriften.

Veröffentlicht
2020-06-01