Bewusstsein und Lebenskraft – Auf der Suche nach der vis vitalis
Zusammenfassung
Die Frage nach der Entstehung des Lebens und seinen selbsterhaltenden Prozessen ist eine der großen Rätsel der Naturwissenschaften. Hierüber gibt es unterschiedliche Annahmen, die auch heute noch keine eindeutige Antwort zulassen, uns jedoch bereits tiefe Einblicke in das Wunder des Lebens ermöglichen. Historisch wurde eine Art Lebenskraft postuliert, die sogenannte vis vitalis. In der Forschung spielt der Begriff der Lebenskraft jedoch kaum eine Rolle. Die Lebenskraft dient heute eher als eine Arbeitshypothese im Umgang mit der subjektiven Befindlichkeit. Darüber hinaus zeigt sich, dass bewusste, mentale Inhalte und Prozesse einen wesentlichen Einfluss auf unsere Vitalität haben und damit mit dem, was wir Lebenskraft nennen, in enger Beziehung stehen. Daher stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt eine solche uns noch unbekannte Lebenskraft oder ist das Leben tatsächlich einfach aus den mehr oder weniger bekannten komplexen physikalisch-chemischen Vorgängen heraus entstanden und in der Lage, sich selbst zu erhalten und aktiv zu sein? Mit dieser Suche nach der vis vitalis hat sich das Forschungsretreat „Bewusstsein und Lebenskraft“ im Mai 2019 auf der Fraueninsel im Chiemsee beschäftigt. Dieses Retreat lieferte uns die Inspiration zu den hier ausgeführten Gedanken, welche die wesentlichen Inhalte noch einmal zusammenfassen.