Die Bedeutung von Achtsamkeit und Absorption beim Durchleben psychedelischer Zustände

Vorstellung einer Forschungsarbeit über Synergien zwischen Achtsamkeits- und Meditationserfahrung, psychedelischen Erfahrungen und ihren Auswirkungen

  • Maximillian Heck
Schlüsselwörter: Psychedelika, Achtsamkeit, Absorption, Einsichtserleben, Peak Experience, Meditation

Zusammenfassung

Aktuelle Erkenntnisse Psychedelika-assistierter Therapieforschung könnten unser modernes Psychotherapieverständnis reformieren. Deshalb erscheint es umso wichtiger, zugrunde liegende Wirkmechanismen psychedelischer Erfahrungen genauer zu verstehen, um Potenziale dieser Ansätze ausschöpfen zu können und gleichzeitig Risiken zu berücksichtigen. Als etablierter Wirkmechanismus gilt das Phänomen der Peak Experience, aktuellere Studien betonen hingegen die Bedeutung von Einsichtserleben während psychedelischer Erfahrungen. Nach aktuellen Annahmen könnten außerdem Achtsamkeitspraxis und die hierdurch vermittelten Fähigkeiten Achtsamkeit und Absorption ein therapeutisches Potenzial von Psychedelika synergetisch beeinflussen. Ziel dieser Forschungsarbeit war es daher, ein Verständnis über angenommene Wirkmechanismen zu gewinnen und aktuelle, kaum überprüfte Annahmen zu einem Wirkungsgefüge zusammenzuführen. In einer retrospektiven Onlinebefragung wurden hierzu 209 Probanden zu ihrer letzten Psychedelika-Erfahrung und den resultierenden anhaltenden Veränderungen befragt. Zusätzlich wurden Achtsamkeitspraxis vor der betreffenden Erfahrung sowie Achtsamkeit und Absorption erhoben. Die Ergebnisse legen nahe, dass Einsichtserleben während der psychedelischen Erfahrung neben Peak Experience einen bedeutenden Prädiktor anhaltender positiver und negativer Veränderungen darstellt, und liefern damit wichtige Hinweise auf die Wirkmechanismen psychedelischer Interventionen. Absorption scheint ein tieferes Eintauchen zu ermöglichen und damit das positive Potenzial der psychedelischen Erfahrung zu erhöhen, gleichzeitig aber auch einen Risikofaktor für anhaltende negative Veränderungen darzustellen. Achtsamkeit reduziert anhaltende negative Veränderungen, diese Zusammenhänge werden zum Teil über ein verringertes Risiko für das Auftreten belastender Zustände erklärt.

Autor/innen-Biografie

Maximillian Heck

Maximilian Heck ist Psychologe (M. Sc.) und Psychotherapeut im fortgeschrittenen Ausbildungsstadium mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Aktuell ist er als ambulant arbeitender Psychotherapeut an einem Institut in München tätig und zusätzlich in einer Privatpraxis angestellt. Er interessiert sich für Psychotherapieforschung und integrative Therapieansätze.

Veröffentlicht
2024-12-18