Ich – wer bin ich?
Zusammenfassung
Dem seit einiger Zeit wachsenden Trend zur Selbstoptimierung, der bis zur Selbsterschöpfung gehen kann, wird die Selbstwerdung gegenübergestellt. Anstelle eines quantitativen „Mehr“ geht es dabei um ein tieferes Eintauchen in das innere Selbst. Dieses tiefere Ich oder essenzielle Selbst hat nichts mit dem „Ego“ zu tun, sondern ist der Kern unseres wahren Wesens. Bereits die Wüstenväter zeigten einen kontemplativen Weg auf, der in die innere Mitte führt, in der die Einheit mit Gott erfahren und bezeugt werden kann. C. G. Jung bezeichnete die Reise zum Selbst als Individuationsprozess, bei dem sich das Bewusstsein der göttlichen Bestimmung, ganz „ich selbst“ zu werden, allmählich annähert. Individuation stellt bei Jung keinesfalls eine zunehmende Entfernung vom göttlichen Urgrund dar, sondern die wachsende Ganzwerdung, in der die Einheit von Mensch und Göttlichkeit zunehmend bewusster wird. Der Autor zeigt auf, wie diese Gottesgegenwart in jede Bewegung, in jede Aktion des Alltags auf diese individuelle Weise hineingetragen werden kann. Anhand von Bibelversen macht er deutlich, welch tiefe Weisheit mit wertvollen Anleitungen und großem Anwendungspotenzial für den Prozess des Erwachens in der Bibel zu finden ist.