Embodiment und Focusing – Magische Momente der Veränderung
Ein neuro-somatisch-semantischer Prozess
Zusammenfassung
Focusing wurde in den 1960er Jahren von Prof. Dr. Eugene Gendlin entwickelt. Es stellt den Körper in den Mittelpunkt des Erlebens und arbeitet mit differenzierten Konzepten, die im Selbstmanagement, in der Psychotherapie, in Kreativität, Spiritualität und im Denken angewendet werden. Im Focusing werden Veränderungsprozesse „verkörperlicht“ (embodied) und in den verschiedenen Erlebensmodalitäten symbolisiert (Kognitionen, Emotionen, Visualisierungen, Auditionen, Körpersensationen). Das grundlegende Konzept ist eine spezielle Kategorie des Erlebens, die mit Felt Sense bezeichnet wird. Im Focusing wird ein sich selbst vorwärtstragender, lösungsorientierter Prozess erlebt. Dabei wird die Aufmerksamkeit entlang der zentralen Körperachse, der sogenannten Centerline, zum Körper geführt. Die Aufmerksamkeitsführung geht vom Kopf über das Herz und den Bauchbereich und berührt ebenso die verschiedenen Organe und Fasziensysteme. Aus diesem ganzheitlichen Körpergewahrsein können die mit Lebensthemen verbundenen Gefühle und Gedanken sich neu formen und transformieren, sodass neue Lösungsschritte entstehen, die durch bloße Denkprozesse nicht zugänglich gewesen wären.