Die konspirative Herausforderung
Zum individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit Verschwörungstheorien
Zusammenfassung
Der Beitrag reflektiert den gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskurs zum Thema Verschwörungstheorien und plädiert für eine erweiterte Perspektive, die neben individuellen oder psychologischen Ursachen des Verschwörungsdenkens soziale und politische Faktoren stärker in den Blick nimmt. Dem sozialpsychologischen Konstrukt der ‚Verschwörungsmentalität‘ wird ein wissenssoziologisch orientiertes Konzept von Verschwörungstheorien als soziale Deutungsmuster gegenübergestellt. Der Beitrag schließt mit der Forderung, beim individuellen sowie gesellschaftlichen Umgang mit dem Phänomen der Verschwörungstheorien einen Weg einzuschlagen, bei dem negative Aspekte des Verschwörungsdenkens problematisiert werden, ohne dessen positives Potenzial auszublenden.