Parapsychologische Erfahrung als therapeutisches Problem
Zusammenfassung eines Forumbeitrages auf dem Symposium „Angewandte Bewusstseinswissenschaften – Wissenschaft im Dienst des Lebendigen“ am 12. Oktober 2012 in Bad Abbach
Zusammenfassung
Psychotherapeuten sind in ihrer täglichen Arbeit oft mit Erlebnissen von Patienten konfrontiert, die sich nicht klar einordnen lassen. Meist trauen sich Patienten auch nicht, solche Erfahrungen zu berichten. Sie bezeichnen diese als „paranormal“, „übersinnlich“, „echt unerklärlich“ oder gar als „übernatürlich“. Daher erreichen die „Parapsychologische Beratungsstelle“ in Freiburg jedes Jahr Hunderte von Anfragen von Menschen, die die Erfahrung gemacht haben, dass man ihnen ihre Erlebnisse nicht abnimmt. Diese Situation macht viele Kranke noch kränker und versperrt Gesunden den Einblick in existenzielle Fragen. Es hat sich gezeigt, dass paranormale Erfahrungen durchaus sinnvoll in die Therapie einbezogen werden können, wenn man weiß, wie man sie von psychotischen Erfahrungen unterscheiden kann. Die Besonderheit des Beratungsangebots besteht im interdisziplinären Zugang, mit dem ergebnisoffen ungewöhnliche Erfahrungen untersucht werden. In den letzten 20 Jahren wurde ein systemtheoretisches Konzept entwickelt, das es erlaubt, paranormale Erfahrungen besser zu verstehen und entsprechende Handlungsanleitungen und Copingstrategien zur Verfügung zu stellen. Dabei wird die „Verallgemeinerte Quantentheorie (VQT)“ und das „Modell der Pragmatischen Information (MPI)“ in einem ideologiefreien, ressourcen-orientierten Ansatz praktisch angewendet. Die üblichen parapsychologischen Termini erscheinen dagegen weniger hilfreich.