Ganzheitlich denken im Management?
Ein Essay aus der persönlichen Erfahrung als Führungskraft und zum Risiko des spirituellen Materialismus
Zusammenfassung
Der Essay widmet sich einer selbst-reflexiven, phänomenologischen Erfassung des Denkens im Führungsalltag. Dabei wird auf das mehrdimen- sionale Eingebundensein von Denkhandlungen wie Planen, Entscheiden, Bewerten, Beurteilen – also typischen Managementhandlungen – im Körper, in Erfahrungen, in Sprache und in kulturellen Mustern eingegangen. Erkenntnisleitend ist die Frage nach der Selbsttranszendenz des Denkens – ein spirituelles Phänomen. Können spirituelle Praxen oder „Technologien des Selbst“ (Michel Foucault) jenseits eines spiritu- ellen Materialismus zur Verganzheitlichung des Denkens und zu einer ursprünglichen Kreativität beitragen? Im Ergebnis liegt die begründete Annahme nahe, dass es eine im Denken sich auswirkende Einflussnahme von spirituellen Praxen geben kann, die den Führungsalltag holistisch prägen hilft. Diese ist aber nicht machbar, sondern hat den Charakter eines Geschenks, ist transzendental und nicht instrumentell.