Schlafstörungen: Auf der Suche nach der Stille des Geistes

  • Nicole Baden
Schlüsselwörter: Geist, Gewahrsein, Wachbewusstsein, Schlafstörungen, kulturelle Prägung

Zusammenfassung

Warum entwickeln so viele Menschen in westlichen Industrienationen Schlafstörungen? Im Zentrum der Insomnie steht eine geistige Ruhelosigkeit, die die Schnelllebigkeit und den wachsenden Druck unserer Zeit auf symptomatische Weise spiegelt. Schlafstörungen werden durch unsere gesellschaftlich geprägte Lebensauffassung mitbedingt, und ihre Wurzeln reichen tief in die Grundannahmen unserer Kultur hinein. In der Behandlung von Schlafstörungen müssen wir uns deshalb zunächst um ein „korrektes Verständnis des Geistes“ und unserer Möglichkeiten im Feld des Geistes bemühen. Für Menschen mit Schlafstörungen ist es oft schwierig, den Übergang vom Wachen zum Schlafen geschehen zu lassen. Sie müssen nicht nur lernen, ihre gedanklichen Verstrickungen aufzulösen – der Ansatz, den die gängige kognitiv-behaviorale Therapie wählt –, sondern sie müssen sich auch aus der Befangenheit im Wachzustand befreien. Die Entwicklung von Gewahrsein wird als Weg vorgeschlagen, den Teufelskreis der Insomnie aufzuheben. Ob Gewahrsein in der psychologischen Forschung eine relevante Dimension sein kann, wurde empirisch überprüft und bestätigt.

Autor/innen-Biografie

Nicole Baden

Dipl.-Psych., *1981. Studium der Psychologie an der Universität Oldenburg bis 2008. Sie ist ausgebildet nach der Methode Body Mind Centering, einer Lehre für differenziertes Körperbewusstsein und Bewegungspädagogik. Schlaftrainerin nach der Methode des Sounder Sleep Systems. Seit 2002 Zen-Praktizierende und Schülerin von Zentatsu Baker Roshi. Lebt im Buddhistischen Studienzentrum im Johanneshof und im Zen Center in Crestone, Colorado.

Veröffentlicht
2009-08-03