„Schönheit wird die Welt retten“

  • Thomas Yeomans
Schlüsselwörter: Spirituelles Erwachen, Identifikation, Schönheit, Kosmos, globale Spiritualität, Gott, Körper, gewöhnliches Leben

Zusammenfassung

Der Artikel untersucht die Aussage, die einer Erzählung Dostojewskis entstammt: „Schönheit wird die Welt retten“ und setzt sie in Beziehung zu einer am Beginn des 21. Jahrhunderts neu aufkeimenden Spiritualität. Diese Spiritualität ist von globaler Reichweite und wurzelt in der unmittelbaren Wahrnehmung der allem Leben auf der Erde innewohnenden Schönheit und tiefen Ordnung. Wir alle können diese Erfahrung machen in jenen Momenten, in denen wir jegliche Identifikationen loslassen, die die Wahrnehmung dieser Realität von Schönheit begrenzen. Der Autor benutzt den Begriff „Kosmos“ (Pythagoras), um diese Erfahrung zu benennen, die gleichzeitig eine tiefe Verbundenheit mit dem ganzen Leben und die Verwirklichung seiner selbst als eines einzigartigen Wesens mit sich bringt. Diese Spiritualität erfordert auch, dass wir die Projektion unserer Seele auf Gott zurücknehmen, und bringt die Erkenntnis mit sich, dass wir Menschen die „Retter Gottes“ (Kazantzakis) und Mit-Schöpfer des Göttlichen sind. Dies fordert unsere spirituelle Reife und Verantwortung ein und die Erkenntnis, dass die Erde der „Himmel“ ist, oder sie ist es nicht – je nachdem, wie wir als Menschen in unserem täglichen Leben denken, fühlen und handeln uns selbst, allen anderen Wesen und auch der Erde gegenüber. Wie die Ältesten der Hopi-Indianer sagten: „Wir sind diejenigen, auf die wir gewartet haben.“ Diese Spiritualität begreift auch den Körper als göttlich und die Natur als heilig. Sie hängt von keiner religiösen Form ab, kann aber darin einfließen. In diesem Sinne spricht der Autor davon, dass Schönheit die „Welt retten“ wird.

Autor/innen-Biografie

Thomas Yeomans

Yeomans, Thomas, PH.D., wurde in den frühen 70er Jahren von Roberto Assagioli in Psychosynthese ausgebildet und ist seit über 40 Jahren in der Spirituellen Psychologie tätig. Er ist der Gründer und Leiter des Concord Institute of Psychosynthesis und Mitbegründer der International School in St. Petersburg, Russland. Er unterrichtet Einzel- und Gruppenarbeit in Nordamerika, Europa und Russland und hat zahlreiche Schriften über Psychosynthese und Spirituelle Psychologie veröffentlicht sowie drei Gedicht-Bände und ein Kinderbuch. Daneben ist er auch Maler und Musiker und schreibt aktuell an einem Buch über die Seele und Spiritualität in unserer Zeit der globalen Krise und Transformation. Seine private Praxis für psychospirituelle Beratung unterhält er in Shelburne Falls, MA.

Veröffentlicht
2012-07-16