Zwischen medialer Inszenierung und subjektivem Erleben. Ekstase aus sozialwissenschaftlicher Perspektive
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht den außergewöhnlichen Bewusstseinszustand der Ekstase aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Dazu werden zunächst zwei unterschiedliche wissenschaftliche Wahrnehmungen gegenübergestellt: Die These einer weiten Verbreitung dieses Bewusstseinszustands in der modernen Gesellschaft und die Gegenthese der Ekstase als kultureller Störfaktor. Erst eine nähere kategoriale Bestimmung und die Abgrenzung von anderen nichtalltäglichen Bewusstseinszuständen vermag hier Klarheit zu schaffen: Die massenmediale Begriffsverwendung muss vom wissenschaftlichen Verständnis unterschieden werden. Dies macht es möglich, die Bedeutung der Ekstase für die moderne Gesellschaft in drei Schritten zu rekonstruieren: (a) die Differenz zwischen erlebter und inszenierter Ekstase, (b) kulturell legitime und illegitime Formen sowie (c) die Wiederkehr des Verfemten in simulativer Form. Der Beitrag endet mit einer Liste zukünftig noch zu untersuchender Fragen zur Rolle der Ekstase in der modernen Kultur.