Vom Wert des Lebens – oder: warum Böden, Pflanzen und Tiere Würde haben
Zusammenfassung
Menschen haben eine Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen, die allein schon deshalb beachtet werden sollte, weil sie letztlich den Fortbestand der menschlichen Nachkommenschaft sichert. Dabei geht es nicht nur um blanke Überlebenssicherung. Die nächsten Generationen sollen vielmehr genauso gut leben können wie wir. Sie sollen die natürlichen Ressourcen nutzen, saubere Luft atmen und reines Wasser trinken können. Es muss ihnen möglich sein, auf fruchtbaren Böden eine Vielzahl von Pflanzen anzubauen und gesunde, widerstandsfähige und regional angepasste Tiere zu züchten und zu halten. Statt dem langfristig zutiefst lebensfeindlichen Motto „höher, schneller, weiter, mehr“ hinterherzujagen, muss eine Rückbesinnung auf die Würde von Böden, Pflanzen und Tieren und die Schönheit von Kulturlandschaften erfolgen. Nur wenn deren Eigenwert anerkannt und achtsam gewollt wird, lässt sich rechtlich die garantierte Würde des Menschen gewährleisten. Ein achtsames, bewusstes Einüben in diesen Imperativ des schonenden, bewahrenden, lebensfördernden, gemächlichen Umgangs mit allem Lebendigen ist nicht schwer. Es gelingt in vielen Gemeinschaften weltweit schon heute, seien sie buddhistischer, islamischer, christlicher Prägung, seien sie indigenen Ursprungs oder aber bei Menschen, die sich für einen veganen Lebensstil oder einen suffizienten Lebensstil entschieden haben.